Johann Simon von Kerner (1755–1830)
Der in Kirchheim unter Teck als Sohn eines herrschaftlichen Gärtners geborene Kerner, begann als Fünfzehnjähriger eine Gärtnerlehre an der Hohen Karlsschule, der von Herzog Carl Eugen von Württemberg gerade im herzoglichen Lustschloss Solitude gegründeten Universität.
Bereits 1780 wurde er — der nie studiert hatte — hier Lehrer für Botanik und Pflanzenzeichnung. Ab 1786 war er „Hofrat von Württemberg und Zweibrücken“ und 1792 wurde er Assessor der ökonomischen Fakultät und 1794 deren Dekan. 1812 verlieh man ihm den Civil-Verdienstordens, er durfte sich nun „von Kerner“ nennen.
Kerners größter Verdienst ist, die Genialität seines Schülers Georges Cuvier erkannt und gefördert zu haben. Cuvier wurde einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler seiner Zeit, der einerseits seinen ehemaligen Professor charakterisiert als: „Bekannt durch einige Werke der Botanik mit Abbildungen, war Kerner nur ein Zeichner und kein Naturforscher.“
Andererseits schreibt er ihn in einem Brief an ihn: „Sehr geehrter Freund, Sie haben mich als Erster zum Studium der Natur geführt … Sie entwickeln die Botanik durch Ihre Entdeckungen auf bewundernswerte Weise.“
Kerner veröffentlichte zahlreiche botanische Werke, die er meist selbst illustrierte. Viele seiner Bücher haben einen praktischen oder regionalen Bezug, wie seine „Beschreibung und Abbildung der Bäume und Gesträuche, welche im Herzogthum Wirtemberg wild wachsen“, erschienen zwischen 1783 und 1792.